Abbruch-Rezension zu Talberg Band 1: 1935 von Max Korn

© Cover: Heyne Verlag, Foto: Viktoria M. Keller

Ich hatte durch den Klappentext große Erwartungen an das Buch, doch leider wurden diese enttäuscht. Die Gründe führe ich unten im Text spoilerfrei aus.

Fakten zum Buch:
Titel: Talberg 1935
Autor: Max Korn
Verlag: Heyne Verlag
Erscheinungsdatum: 15. November 2021
Seitenanzahl: 400 Seiten
ISBN: 978-3453424593

Inhaltsangabe laut Amazon:
Der Lehrer Steiner hat einen Turm bauen lassen. Angeblich für Vermessungszwecke. Doch im Wirtshaus erzählen sie sich, er beabsichtige, seine Frau dort hinunterzuwerfen. Aber dann liegt er selber unten, mit zerschmettertem Schädel und leeren Augen. Wer hat seinen perfiden Plan für sich missbraucht? Und wer erbt jetzt den Hof, den der Lehrer nie haben wollte? Seine Frau? Oder der ungeliebte Bruder, dessen Name voreilig ins Kriegerdenkmal gemeißelt worden war? Doch er kehrte zurück, und statt seines Lebens hat er nur einen Arm im Krieg gelassen – und jegliche Menschlichkeit.

(Quelle: amazon.de, Datum: 20. November 2021)

Meine Meinung zum Cover:

Das Cover war der Grund, warum ich auf das Buch aufmerksam wurde. Mir gefiel die schlichte Gestaltung mit dem Holzturm in Schwarz-weiß im Zentrum. Die grüne Titelschrift ergänzt das Gesamtmotiv und macht ein gutes Cover daraus.

Meine Meinung zum Inhalt:

Durch den Klappentext und die ansprechende Aufmachung dieses Buches hatte ich große Erwartungen an die Geschichte. Neugierig begann ich zu Lesen und versuchte in den Text einzutauchen, leider kam schon bald Ernüchterung auf. Warum ich das Wort „versuchen“ verwende? Ganz einfach: Der Autor hat einen extrem ausschweifenden, dennoch wortgewandten Schreibstil.

Er verlor sich schon in den ersten Seiten in ellenlangen Beschreibungen über Talberg und dessen Geschichte. Jeder Kapitelbeginn nervte mich, weil ich nicht an die Handlung herankam. Es ging ständig um unwichtige Nebensächlichkeiten. Selbst die Gedankengänge von Elisabeth sind enorm ausführlich beschrieben. Zudem mag der Autor verschachtelte, lange Sätze. Ich schaffte 150 Seiten, doch dann brach ich ab. Ich hielt es nicht mehr aus! In diesen Seiten wurde der tote Wilhelm gefunden, ins Tal gebracht und ein Polizist wurde gerufen. Immer wieder wurde betont, dass Elisabeth von niemandem im Dorf gemocht wurde. Achja und der Herr über alle ist der Waldbauer. Er hat überall das Sagen und alle kuschen vor ihm. Im gesamten Dorf gab es keine sympathische Figur, einzig vielleicht einigermaßen Elisabeth selbst. Eine Charakterentwicklung konnte ich nicht sehen. Die Protagonisten blieben flach und ohne Tiefe. Vielleicht wird das später besser. Doch ich habe nicht die Muße, mich dahin durchzuquälen.

Im Ganzen hatten ich den Eindruck, dass ich mehr über Talberg und all seine Bewohner weiß, statt über den Mord (oder auch Unfall?) und die Beteiligten. Das düstere Setting war in meinen Augen nicht greifbar.

Ich langweilte mich beim Lesen dermaßen, wie schon lange nicht mehr. Irgendwie wollte keine Spannung aufkommen, vielmehr plätscherte das Geschehen vor sich hin. Bald schon musste ich mich bei jeder Seite und bei jedem Wort zwingen weiterzulesen. Dabei hätte das Setting viel Potenzial, da die Grundidee einiges hergeben würde. Vor allem der mystische Aspekt hätte mich gereizt. Mit dieser Erzählweise hatte ich jedoch keine Chance durchzuhalten. Mich konnte der Autor leider nicht überzeugen, was ich grundsätzlich sehr schade fand.

Mein Fazit:

Mein erstes Buch von Max Korn enttäuschte mich leider sehr. Der ausschweifende Schreibstil und die vielen unnötigen Beschreibungen und Nebensächlichkeiten machten mir das Lesen schwer. Der Autor verlor sich regelrecht darin und brachte die Story kaum voran. Für mich war das kein wirklicher Krimi. Ich brach nach 150 Seiten ab, weil ich mich so sehr langweilte und zwingen musste weiterzulesen. Die Geschichte und die Grundideen hätten mit dem mystischen Aspekt großes Potenzial, doch leider konnte mich die Umsetzung nicht überzeugen.

Ich vergebe 2 von 5 möglichen Sternen!

Bewertung: 2 von 5.

Das Buch wurde mir als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst!

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