
Peter Hohmanns erster Krimi las sich trotz schwierigem Ermittler schnell und flüssig, da er mich mit guten Wendungen durch die Ermittlungen führte. Was ich mochte und was nicht, kannst du unten im Text nachlesen.
Fakten zum Buch:
Titel: Iugulus
Autor: Peter Hohmann
Verlag: Selfpublishing (Independently publ.)
Erscheinungsdatum: 11. Juni 2020
Seitenanzahl: 414 Seiten
ISBN: 979-8653109690
Inhaltsangabe laut Amazon:
(Quelle: amazon.de, Datum: 24. Oktober 2021)
Launisch, aufbrausend und bissiger als ein Yorkshire Terrier mit Tollwut – nein, nicht der Mörder, sondern Karl Seitz, Hauptkommissar der Münchener Mordkommission. Vor ihm zittern sowohl Kriminelle als auch die eigenen Kollegen.
Bereits nach dem ersten Mord – einer Steinigung – ahnen Seitz und seine Assistentin Maria Strobl, dass dies nur der Beginn einer Reihe außergewöhnlicher und grausamer Tötungsdelikte ist. Sie sollen recht behalten. Trotz ihrer Ermittlungen bleiben sowohl der Serientäter selbst als auch sein Motiv lange Zeit im Verborgenen. Persönlicher Rachefeldzug? Religiöser Wahn? Die pure Lust am Töten? Erschwerend kommt hinzu, dass zwischen den Opfern keinerlei Verbindung zu bestehen scheint. Je länger sich die Suche zieht, desto mehr gerät Seitz unter Druck, vor allem, als er merkt, dass der Fall nicht einmal vor seinem Privatleben Halt macht – und der Mörder ebenso wenig.
IUGULUS – unerwartete Wendungen, Gänsehaut-Momente sowie humorvolle Passagen, dazu eine Prise Lokalkolorit: Begleiten Sie Karl Seitz bei seinem ersten Fall!
Meine Meinung zum Cover:
Hinter diesem Cover hätte ich keinen Krimi vermutet. Die Gestaltung ist etwas eigenwillig und wurde mit wenigen Elementen durchgeführt. Nach dem Beenden weiß ich, was es mit dem Feuer auf sich hat. Auch der Titel des Buches klärt sich während dem Verlauf.
Meine Meinung zum Inhalt:
Ich kenne von Peter Hohmann bereits einige andere Werke, die ich sehr spannend fand. Deshalb war ich neugierig, wie sich wohl sein erster Krimi lesen wird. Der Schreibstil des Autors war wieder locker und direkt, zudem sparte er sich unnötige Beschreibungen und kam gleich auf den Punkt. Wenn ich Zeit hatte, konnte ich in kurzer Zeit viele Seiten weg lesen.
Es gab ein zentrales Element, das mir jedoch das Lesen schwer machte: Hauptkommissar Karl Seitz. Er ist einer der unsympathischsten Ermittler überhaupt, den ich je in einem Krimi erlebt hatte. Im Klappentext beschreibt ihn der Autor mit den Worten „Launisch, aufbrausend und bissiger als ein Yorkshire Terrier mit Tollwut“. Das ist noch nicht genug! Der Ermittler ist cholerisch, unsympathisch und schwer zu ertragen. Seine Denken ist ICH-süchtig und er nimmt keine Rücksicht auf andere. Dennoch wollte ich weiterlesen, ganz genau warum, kann ich nicht sagen. Es interessierte mich am aller meisten, wer und was hinter den Taten steckt. Ebenso fragte ich mich, ob der Hauptkommissar die Kurve bekommen könnte. Sein Privatleben ist voll und ganz mit der Story verwoben. Abseits der Ermittlungen spielen seine Familie und sein Verhalten eine zentrale Rolle. Das Ganze nimmt viel Raum ein, doch es nahm für mich nicht Überhand.
Die Geschichte setzte sich durch den Täter mit verschiedenen Themenbereichen auseinander. So manches wird nur kurz angeschnitten, anderes ist wohl dosiert. Im Gesamten hat das natürlich mit dem Motiv des Täters zu tun. Religion, Rache, Hass – Elemente, die hineinspielen. Doch um alles zu verstehen muss man in die Geschichte eintauchen. Das Buch wird abwechselnd aus der Sicht von Karl, Maria, dem Täter und weiteren Protagonisten erzählt. Ich langweilte mich in keiner Lesesekunde.
Die Morde waren bestialisch und grausam, für schwache Nerven sind die Beschreibungen jedenfalls nichts. Es war spannend zu lesen, wie die Ermittler vorgingen, obwohl ich mich manchmal wie in einem Kindergarten fühlte. Sie ergeben ein gutes Team, wenn sie sich konzentrierten und professionell verhielten. Maria Strobl wirkte des Öfteren nicht wirklich erwachsen, konnte jedoch auch taff sein und effizient vorgehen. Wie immer war der Täter den Ermittlern lange einen Schritt voraus. Die Story nahm reichlich an Fahrt auf, als Maria allein zu ermitteln begann und bei Karl etwas passierte, das ihm Einhalt gebot. Von da an konnte ich endlich richtig mitfiebern. Die Kapitel vergingn noch schneller als vorher.
Irgendwann rückte der Täter immer näher. Das berühmte AHA- Erlebnis hatte ich erst spät. Ich erkannte zeitgleich mit einer ganz bestimmten Person, wer der Täter ist. Von da an saß ich wie auf Kohlen. Würden sie ihn aufhalten können und ihn erwischen, bevor noch jemand stirbt? Maria hatte zuvor so viele wichtige Hinweise gefunden. Gespannt verfolgte ich was weiter passierte. Nun schritt das Geschehen rasant voran. Die letzten paar Kapitel wechselten zwischen den wichtigsten Personen hin und her. Das was schließlich geschah war hart an der Grenze zum Kippen. Die Offenbarung des Täters war von starker Intensität, grausam und dem Wahnsinn verfallen, wollte er es beenden. Sowohl im Team als auch in der Auslösung sind kleine Klischees zu finden. Gestört hat mich das nicht, da sie gut mit der Geschichte verwoben waren. Das letzte Kapitel verwirrte mich ein wenig. Wie konnte das nur sein? Ich vermute, dass es den Beginn von Karl Seitz zweitem Fall andeuten soll.
Mein Fazit:
Peter Hohmanns erster Krimi gefiel mir trotz cholerischem und lange unsympathischen Hauptkommissar sehr. Sein Team war ungewöhnlich und eigen, manchmal auch kindisch. Dennoch arbeitete es gut zusammen und kam dem Täter auf die Spur. Die Ermittlungen zu den bestialischen Morden waren stimmig beschrieben. In der zweiten Hälfte konnte ich nach der Zunahme der Spannung aufgrund bestimmter Ereignisse mitfiebern. Durch den lockeren und direkten Schreibstil las sich die Geschichte fast wie von selbst. Die besten Kapitel waren jene, in denen man dem Täter auf die Spur, weil ich dort am meisten Stimmung fand.
Ich vergebe 4 von 5 möglichen Sternen!
Das Buch wurde mir als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst!
Rezensionen zu weiteren Bänden:
Band 1: Hier
Band 2: Retributio
Band 3: In Arbeit