
Die Geschichte entwickelte sich in eine andere Richtung als ich erwartet hatte, was meine Begeisterung für die Geschichte jedoch massiv verstärkte. Mehr erzähle ich dir unten im Text.
Fakten zum Buch:
Titel: Operation Thule
Autor: Peter Hohmann
Verlag: Selfpublishing (Independently publ.)
Erscheinungsdatum: 21. Oktober 2020
Seitenanzahl: 374 Seiten (Print)
ISBN: 979-8694865616
Inhaltsangabe laut Amazon:
(Quelle: amazon.de, Datum: 31. August 2021)
Ein mysteriöser Sonderbefehl der deutschen Heeresleitung schickt eine Gebirgsjägereinheit auf ein Himmelfahrtskommando.
Die Soldaten Konrad Hartmann und Daniel Kemper werden nach Finnland abkommandiert. Dort beteiligen sie sich an der deutschen Großoffensive gegen die Sowjetunion. Rasch jedoch wird den beiden Freunden klar, dass ihr eigentlicher Auftrag ein ganz anderer ist. Ihre Eliteeinheit setzt sich ab, angeführt von SS-Obersturmbannführer Rudolf Krieger und einer seltsamen Frau, die über noch seltsamere Fähigkeiten verfügt. Obskure Hinweise auf einer Steintafel aus den Zeiten der Wikinger; zwei Raben, die nur von wenigen gesehen werden; undurchdringlicher Nebel, der nicht nur die Sinne narrt – sondern auch die Zeit verschiebt? Konrad und Daniel stolpern von einer Gefahr in die nächste und schlussendlich auf einen Pfad, den eigentlich kein Sterblicher betreten sollte …
Zweiter Weltkrieg trifft auf nordische Mythologie – ein hartes, explosives Gemisch voller Überraschungen.
Meine Meinung zum Cover:
Das Cover war der Grund, warum ich auf das Buch aufmerksam wurde. Ich stöberte in den bereits erschienenen Werken des Autors und dieses stach dabei heraus. Die Gestaltung ist vielseitig und mit passenden Motiven gespickt. Im unteren Bereich ist eine Kampfszene aus dem 2. Weltkrieg zu sehen, welche genauso gut eine aus der Geschichte sein könnte. Im oberen Bereich sieht man eine Schneelandschaft (vermutlich in Finnland) und eine Art Stadt oder Palast. Jedes Motiv passt zur Geschichte und ist ein Element daraus. Der Schriftzug mitsamt dargestellter Explosion tritt am stärksten hervor.
Meine Meinung zum Inhalt:
Schon das erste Kapitel des Buches begann äußerst spannend. Ich fand mich im Jahr 1940 im Setting des zweiten Weltkrieges in Norwegen wieder. Besonders beeindruckt hat mich dabei die realistische Darstellung sowohl dort, als auch an den Kriegsschauplätzen. Der Autor beschrieb die Kämpfe mit ihren Schrecken absolut authentisch. Sein gesamter Erzählstil ist sehr direkt und gleichzeitig ließ er damit Bilder in meinem Kopf entstehen.
Zuerst gab es zwei parallele Handlungsstränge, die später zusammenkommen. Rudolf Krieger steht auf der Seite der Nazis, Er will mehr Macht und Aufsteigen, dafür ist er bereit alles zu tun was nötig ist, um an den sagenumwobenen Ort zu kommen. Allerdings musste er zuerst die Steintafel deschiffrieren und den Text rihtig deuten. Ich konnte Krieger und auch Fuchs von Anfang an nicht ausstehen. Beide umgab eine Aura, die ich nicht um mich haben wollen würde. Fuchs‘ Verhalten war mir instinktiv suspekt. Später kam herhaus warum dies so war. Im zweiten Handlungsstrang befinden sich die Freunde Konrad Hartmann und Daniel Kemper direkt an einer Front. Sie kämpfen um zu überleben, müssen Feinde töten und voranrücken. Bei all dem Grauen verloren sie nie ihre Menschlichkeit und versuchten sogar die Gefangenen zu schützen. Ich lernte die Beiden mit jedem Kapitel besser kennen und konnte auch ihre Freundschaft einschätzen. Es war schwer zu sagen, bei wem von Beiden sie stärker war. In meinen Augen waren sie unzertrennlich.
Während dem Verlauf wurde immer stärker klar, dass es paranormale bzw. magische Fähigkeiten unter den Protagonisten gab. Die erste Zeit war ich mir nicht sicher, was ich davon halten sollte. Später jedoch ergab sich ein Bild, das den klaren Vorteil, aber auch die düstere Macht dahinter zeigte. Die Handlung beinhaltet einige sehr blutige Kämpfe und Schlachten. Zudem verhalten sich die Soldaten teilweise sehr grausam. Gewalt und Blut waren untrennbar mit den Geschehnissen verwoben. Egal auf welcher Seite der Protagonisten. Dann wiederum blitzte Kameradschaft und Zusammenhalt auf.
Als der Nebel das erste Mal aufkam, geschah eine drastische Wendung, die vor allem für Hartmann und Kemper Konsequenzen hatten. Ab diesem Zeitpunkt nahmen die paranormalen Ereignisse zu, wodurch sich auch die Spannung steigerte. Nach und nach wurde mir bewusste, welche Mythologie der Autor verarbeitet hatte. Erstaunt und begeistert las ich voller Erwartung weiter. Immer wieder kam es zu Taten, die mich Krieger verfluchen ließen. Dieser Mann war blind vor Machtgier und Hass. Er und Fuchs zwangen Hartmann und Kemper zu Dingen, die ihre Freundschaft immer mehr und mehr gefährdeten. Hartmann machte die wohl stärkste Wandlung aller Protagonisten durch. Er musste weit über seine Grenzen gehen, was ihn für immer grundlegend veränderte.
Gebannt und auch mit einem Funken Angst im Herzen las ich weiter. Würde Krieger an sein Ziel gelangen? Konnte er aufgehalten werden? Wenn ja, war der Preis nicht zu hoch? Jedenfalls ging es mit Rückschlägen und Erfolgen weiter. Alte und neue Feinde griffen in das Geschehen ein. Sie sorgten dabei für allerlei intensive Szenen. Hartmann begleitete mich in meinen Gedanken. Wenn ich nicht las überlegte ich, ob und wie er es schaffte. Ich hatte mit vielem gerechnet, doch nicht mit dem Verlauf der folgte. Irgendwann fieberte ich nur noch mit. Der Tod war ein ständiger Begleiter der Truppe. Mit ein paar Toten hatte ich nicht gerechnet, ahnte nicht, dass der Autor dies tun würde. Je näher das Ende kam, umso angespannter wurde ich. Eine Person kam hinzu, die ich bereits erwartete und dabei für „stärkeren Wind“ sorgte. Eine Szene mit einem Geist und einem Wolf fand ich sehr ergreifend.
Der finale Showdown verlief mit viel Gewalt, Magie und einem Willen, der alles schaffen konnte. Angespannt hielt ich den Atem an. Im selben Moment fragte ich mich, ob ER eingreifen würde. Dann wiederum dachte ich an Hartmann, der mit dem was er als Nächstes tat, einfach nicht durchschaubar war. Er fand vor mir heraus, was der Listenreiche eigentlich geplant hatte. Das Buch endete mit einem Prolog, der mich nicht ganz zufrieden stellte. Die Begegnung fand ich gut, doch glaubte ich dem Mann seine Reue nicht. Dennoch war es ein guter Abschluss für die Geschichte.
Mein Fazit:
Operation Thule enthält eine Geschichte, die viel düsterer war, als ich erwartet hatte. Das Setting im zweiten Weltkrieg ist mit seinen Kämpfen authentisch dargestellt. Der Tod, Blut und Gewalt begleiten die Handlung in fast jedem Kapitel. Dennoch finden sich einige Tiefen, emotionale Momente zwischen Freunden und eine unbrechbare Loyalität. Nach und nach wurde mir klar, was es mit den paranormalen Ereignissen und der Magie auf sich hatte. Erstaunt verfolgte ich das Geschehen und erkannte, welche Mythologie und Götter der Autor mit seiner Geschichte verwoben hatte. Die Ideen haben mich begeistert und noch mehr mitfiebern lassen. Es gab viele aufregende und unerwartete Wendungen. Der finale Showdown war ganz anders, als ich erwartet hatte. Mit dem Epilog kam es zu einem guten Ende.
Ich vergebe 5 von 5 möglichen Sternen!
Das eBook wurde von mir über Kindle Unlimited gelesen und anschließend freiwillig rezensiert.