
Shangri-La ist mit seiner Geschichte und dem Ermittler Pete O’Brannon sehr eigen und doch ist viel Spannung darin zu finden. Wie mir der Mystery Thriller gefiel, erfährst du unten im Text.
Fakten zum Buch:
Titel: Shangri-La – Bleiche Knochen, Rote Erde
Autor: Ivan Ertlov
Verlag: Homegrown Games Australia
Erscheinungsdatum: 1. August 2021
Seitenanzahl: 249 Seiten (Tb)
ISBN: 979-8544636724
Inhaltsangabe laut Amazon:
(Quelle: amazon.de, Datum: 1. August 2021)
Verschwundene Rucksacktouristen in Australien?
Dies ist so alltäglich, dass sich die Polizei vor Ort nur halbherzig darum kümmert – solange keine Leiche auftaucht. Den trauernden Angehörigen bleibt nur Bangen und Hoffen, dass dieser Tag niemals kommt. Aber manche geben nicht auf, setzen Himmel und Hölle in Bewegung, um ihre Kinder wieder zu finden. Manche sind verzweifelt genug, sich an Pete O’Brannon zu wenden, den Privatdetektiv für Fälle, die es nicht geben darf. Über die er bis an sein Lebensende schweigen muss. Die offiziell nie existierten. Gegen jede Vernunft nimmt er den Job an – und findet sich rasch in einer menschenverschlingenden Hölle wieder, in der jeder falsche Schritt sein Ende bedeuten kann. Nur wenig Verbündete, aber mächtige Feinde lauern in der für ihn ungewohnten, bizarren Umgebung des sechsten Kontinents.
Und warum scheint eine heiße Spur in das sagenumwobene asiatische Reich Shangri-La zu führen? Wie kann man an einem Ort ermitteln, der angeblich gar nicht existiert? Mit Charme, Schnauze und – wenn nötig – gnadenloser Härte. Denn wenn Pete sich erst einmal in einen Fall verbissen hat, wird dieser gelöst, gegen jeden Widerstand, ohne Rücksicht auf Verluste.
Blut wird fließen. Knochen werden brechen. Die Wahrheit kommt ans Licht.
Meine Meinung zum Cover:
Das Cover von Shangri-La sticht heraus. Die gewählten Motive passen zur düsteren Mystery-Thriller Stimmung und vermitteln, dass es gefährlich wird.
Meine Meinung zum Inhalt:
Zuerst hat mich der etwas ungewöhnliche Beginn des Buches irritiert, doch dann kam ich schnell in einen Lesefluss. Das Buch ist locker geschrieben und zeigt die dunkle Seite der Menschheit. Doch in den ersten Kapiteln ahnte ich nicht, wie grausam sie sich in diesem Buch verhalten wird.
Der Ermittler Pete O’Brannon ist ein sehr eigenwilliger Mann. Er dachte unglaublich viel in alle möglichen Richtungen und hielt sich mit seiner Meinung in seinen Gedanken über das was er sah nicht zurück. Manches Mal war es irgendwie anstrengend und doch wollte ich mehr über diesen Menschen wissen. So viel schien ihm schon passiert zu sein und doch bewahrte er sich seinen Humor. Wenngleich dieser mehr als gewöhnungsbedürftig war. Mir fehlen irgendwie die Worte, um ihn richtig beschreiben zu können. Zudem schien er gerne alles mit seiner Heimat oder anderen Ländern zu vergleichen. Parallelen ziehen tat er auch ständig. Dennoch erfasste er sehr viel, was für seine Auffassungsgabe als Ermittler sprach. Auf seine Vergangenheit gab es einige Anspielungen, die mich neugierig machten. Gerne hätte ich da einiges miterlebt. Die Methoden, mit denen er vorging waren sehr direkt und gleichzeitig zeigte sich, dass er ganz genau wusste was er tat. Immer wieder ging er strategisch und psychologisch vor.
Das Verschwinden der Packpackerinnen wurde auch immer mysteriöser. Mir war klar, dass das Ganze weit über das normale Maß hinausging. Nach einer gewissen Information war klar, dass mehr faul war als zuerst gedacht. Natürlich reiste Pete nach Australien, denn nur vor Ort konnte er weiterkommen. Was ich von dieser Dee halten soll, ist mir auch nach dem Beenden des Buches noch nicht klar. Sie war ohne Zweifel taff und wusste, was sie wollte und blieb mir dennoch suspekt. Eddie hingegen mochte ich sofort. Jedenfalls kam die Story vor Ort so richtig in Fahrt. Es geschah sehr viel in kurzer Zeit. Ein bestimmtes Ereignis war dabei ziemlich heftig und brachte für das Geschehen eine drastische Wendung, die noch mehr von Petes Könnte zeigte. Dass er danach mehr als nur „verstimmt“ war, ist vollkommen verständlich.
Ab diesem Zeitpunkt wurden die grausamen Verstrickungen immer mehr offengelegt. Mit Grauen und Hoffnung verfolgte ich, wie Pete seinen Plan in die Tat umsetzte und bemerkte dabei etwas, das mich stutzig machte. Im selben Moment konnte ich nicht greifen, was es war. Tief im Geschehen versunken las ich weiter und bekam das ganze Ausmaß zu sehen. Es war schrecklich zu sehen, was man dort getan hatte und noch immer tat. Petes Hass und Wut waren absolut nachvollziehbar. Ich war froh, dass er nicht allein war. Irgendwann gab es einen Moment, der mir eine Gänsehaut beschwerte. Endlich „fiel auch der Groschen“ und ich wusste, was mich zuvor stutzig gemacht hatte. Dieses Mystery-Element ist ein wahrer Gänsehautfaktor, an den ich auch im echten Leben glaube.
Nach diesen Ereignissen war das Buch noch nicht zu Ende. Nein, denn der Abschluss, wenn einer überhaupt möglich war fehlte. Auch bei Pete schien es „klick“ zu machen und er wusste nun, wie hoch die Verschleierung sich zog. Nun ließ er weitere Taten folgen und brachte einen blutigen Abschuss.
Auch in diesem Buch hält der Autor dem Leser/der Leserin den Spiegel der Gesellschaft vor. Gekonnt hat er das mit seiner fiktiven Geschichte verwoben. Am Ende klärt er uns Leser wie viel Realität und was Fiktion ist. Des Weiteren informiert er über andere Elemente der Geschichte, wie wahre Hintergründe, die Aborigines, Fakten und Taten, die wirklich geschahen.
Mein Fazit:
Ivan Ertlovs erster Mystery Thriller ist düster, blutig und eigenwillig. Besonders der Privatdetektiv ist komplett anders, als man vermutet und hat einen derben Humor. Gerne hätte ich mehr über seine vergangenen Aufträge erfahren. Der Fall um die verschwundenen Backpackerinnen offenbarte mit der Zeit Schreckliches, das definitiv nichts für schwache Nerven ist. Das Geschehen war sehr spannungsgeladen erzählt und schon bald war mir das große Ausmaß klar. Schaudernd las ich weiter und kam nicht mehr vom Buch los. Schlussendlich las ich es an einem Tag, weil es mich so sehr beschäftigte. Die Mystery-Elemente passten wirklich gut in das Geschehen und waren sehr subtil eingebaut. Der Autor spielte auf gesellschatliche, historische und aktuelle Probleme an und wies dabei auf schlimme Wahrheiten der Realität hin.
Ich vergebe 5 von 5 möglichen Sternen!
Das Buch wurde mir als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst!
Rezensionen zu weiteren Bänden:
Band 1: Hier
Band 2: Leichenberg – Seltene Erden, Tödliche Alpen