Rezension zu Der Choral der Hölle von André Milewski

© André Milewski

André Milewskis Ausflug in ein neues Genre brachte mir ein aufregendes und ereignisreiches Leseerlebnis. Wie mir das Buch gefallen hat, erfährst du unten im Text.

Fakten zum Buch:
Titel: Der Choral der Hölle
Autor: André Milewski
Verlag: Selfpublishing
Erscheinungsdatum: 1. Mai 2021
Seitenanzahl: 344 Seiten (Tb)
ASIN: B091F1RRLV
ISBN: 979-8737360511

Inhaltsangabe laut Amazon:
Im Jahr 1883 will Leonhard Mahler im weit entfernten Java sein Glück finden – wie viele andere Europäer sucht er den schnellen Reichtum. Leonhards Onkel lebt bereits in der niederländischen Kolonie, doch er ist nicht der ehrbare Geschäftsmann, für den sein Neffe ihn hält … Dagegen versucht Femke, die Tochter eines niederländischen Kolonialbeamten, fortzukommen von diesem Ort und löst dabei einen Skandal in der Gesellschaft von Javas Hauptstadt Batavia aus. Und dann ist da noch Bimo, ein junger javanischer Taschendieb, der davon träumt, irgendwie nach Europa zu gelangen.
Doch all ihre Pläne, Wünsche und Hoffnungen rücken plötzlich in den Hintergrund, als eine Katastrophe über sie und ihre Welt hereinbricht. Jetzt geht es nun nur noch um eines: überleben!

Eine packende Geschichte, vor dem Hintergrund der größten Naturkatastrophe des letzten Jahrtausends. Ein Roman über ein Ereignis, das die Welt veränderte.

(Quelle: amazon.de, Datum: 02. Mai 2021)

Meine Meinung zum Cover:

Das Cover ist absolut treffend zum Thema des Buches gestaltet. Es zeigt einen Vulkan während er ausbricht. Links und rechts oben in den Ecken ist jeweils ein Leuchtturm zu sehen, welche auch eine Rolle im Buch spielen. Das Cover wirkt durch die stimmige Wahl der Motive wie ein Eye-Catcher.

Meine Meinung zum Inhalt:

Als ich von André Milewski erfuhr, dass er einen historischen Roman geschrieben hat, war ich sehr neugierig. Dankeswerterweise konnte ich das Buch durch ihn frühzeitig lesen. Schon zu Beginn stellte ich fest, dass der Roman sehr locker und aktueller Form geschrieben ist. Ich konnte mich in die damalige Zeit versetzten, wurde jedoch von dem modernen Erzählstil überrascht. Dadurch las sich das Buch noch schneller, weil ich mich nicht mit älteren Sprechweisen herumschlagen musste. Natürlich wurden auch Begrifflichkeiten von damals verwendet.

Das Buch teilt sich in mehrere Handlungsstränge. Zum einen hätten wir da den jungen Mann Bimo und seine beste Freundin Femke. Beide sind nicht wirklich glücklich in ihrem Leben, manchen jedoch das Beste daraus und entwickeln ihre Träume mit klarem Ziel. Schon von der ersten Szene an waren mir die Beiden sympathisch. Ich konnte gar nicht anders, als sie zu mögen, obwohl Femke kurz etwas abgehoben wirkte. Bimo hingegen ist ein leichtgläubiger junger Mann, der gar nicht so alt auf mich wirkte, als er ist. Des Weiteren hätten wir noch Leonhard Mahler. Auch dieser Mann geht das Leben, dass er sich nun vorstellt sehr naiv an. Doch schnell wirkt ihm klar gemacht, wie es wirklich läuft und er muss bitteres Lehrgeld bezahlen. Auch ihn mochte ich vom ersten Moment an. Gegenteilig war es bei seinem Onkel, sofort war mir klar, dass er Bitteres plante. Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht verschiedener Protagonisten erzählt.

Ich begleitete die Protagonisten eine ganze Weile durch ihr Leben, sowie durch Höhen und Tiefen. Dabei streifte ich durch das alte Batavia. Was mich am meisten begeisterte, war die Authentizität mit der das Geschehen und die Orte beschrieben sind. Der Autor erzählt von den Grauen der Kolonialisierung, den Zuständen und den Umgang mit den Einheimischen. Auch auf die persönlichen Probleme der Protagonisten im Trubel der alten Welt legte der Autor Wert. All das und noch viel mehr hat er mit seiner Erzählung stimmig verwoben. Schon bald kamen die ersten Auswirkungen des Vulkanausbruchs dazu, bis dieser seine wahre Macht entfaltete und die Hölle auf Erden über die Menschen brachte. Gebannt und erschrocken zugleich erlebte ich dies in einer Lebendigkeit, die mich noch mehr an meinen E-Reader fesselte. Zudem lernte ich viel über Krakatau und wie ein Vulkan ausbricht. Nach dem Ende der Geschichte erklärt der Autor was Fakten und was Fiktion ist.

Die Geschichte ist stark, aussagekräftig und bildhaft beschrieben. Durch sie erlebte ich diese schreckliche Naturkatastrophe hautnah. Es war erschreckend zu sehen, wie schnell das gehen kann. Ich fieberte bis zur letzten Seite mit und hoffe auf einen Positives. Denn kurz vor dem endgültigen Ausbruch wurden Intrigen aufgedeckt, die mehrere Leben aufs Spiel setzten. Doch der Vulkan änderte alles. Im Stillen bangte ich um die Protagonisten. Würden sie es schaffen? Gab es Rettung? Wer und was würde am Ende noch stehen? Schlussendlich endete das Buch anders als ich erwartet hatte. Es war ein würdiges und starkes Ende, das mich trotz des verheerenden Ausgangs Lächeln ließ.

Mein Fazit:

André Milewskis Geschichte um den Vulkanausbruch Krakatau ist aufregend und mit bewegenden Schicksalen geschrieben. Realitätsnah und authentisch erzählt er die Geschichten von jungen Menschen, die unterschiedlicher nicht sein könnten und ihren Platz im Leben suchen. Dramatisch und in allen Facetten lernte ich Batavia mit seinen hellen und dunklen Seiten kennen. Die Grauen der Kolonialisierung und Unterdrückung sind schonungslos und zeitgemäß mit der Geschichte verwoben. Hinzu kam der Vulkanausbruch der so echt wirkte, als wäre ich mit dabei. Gleichzeitig erfuhr ich viel über den Ablauf und wie sowas passiert. Je näher das Ende kam, umso nervenaufreibender wurden die Ereignisse. Gebannt und voller Hoffnung las ich weiter, weil ich an einen positiven Ausgang glaubte. Würde es ein Happy End für Bimo, Femke und Leonhard geben? Doch dann kam alles anders als erwartet.

Ich vergebe 5 von 5 möglichen Sternen!

Bewertung: 5 von 5.

Das Buch wurde mir als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst!

3 Gedanken zu “Rezension zu Der Choral der Hölle von André Milewski

  1. Hallöchen!
    Was für ein interessantes Thema für einen historischen Roman! Ich lese solche Geschichten wirklich sehr gern, die sich mit realen Katastrophen u.ä. beschäftigen. Dank deiner Rezension ist es direkt auf meiner Liste gelandet, vielen Dank dafür =)

    Liebe Grüße!
    Gabriela

    Gefällt 1 Person

      • Mmmmh das müssten Die Blumen von Hiroshima und Die Mädchen von Nagasaki gewesen sein. Kann ich beide auch empfehlen, haben sich sehr gut gelesen, bei all der Grausamkeit, die sie übermitteln. 🙂

        Like

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