
Der Auftakt der Reihe las sich so flüssig, dass das Lesen beinahe zu einer Sucht wurde und ich das Buch nur schwer zur Seite legen konnte. Weshalb das so war erfährst du spoilerfrei unten im Text.
Fakten zum Buch:
Titel: Tanz des Klingensängers – Zwergenstahl & Drachenfeuer – Die Königin von Hamb
Autor: Ivan Ertlov
Verlag: Selfpublishing
Erscheinungsdatum: 19. Juli 2020
Seitenanzahl: 367 Seiten
ISBN: 979-8667528517
Inhaltsangabe laut Amazon:
(Quelle: amazon.de, Datum: 24. Januar 2021)
„Krieg! Wir ziehen endlich in den Krieg!“
So tönt es an allen Ecken und Enden des mächtigen Königreichs Farank. Zwerge liefern die neuesten Kanonen, Heerführer versammeln ihre Armeen, um Richtung Norden zu marschieren. Das Ziel ist die freie Stadt Hamb, Handelsmetropole am kalten Meer. Regiert von Königin Aidasha, der unsterblichen Wasserhexe, letzter Zufluchtsort für mutanderverseuchte Kreaturen ohne Sanktion. Drachen, Albrae, Werwesen und Meeresungeheuer stehen treu an der Seite der Hexe, machen Hamb zu einem mehr als nur würdigen Gegner für Farank. Doch dessen König will eigentlich gar keinen Krieg, sieht dem Blutvergießen mit Grauen entgegen. Heimlich startet er einen letzten Versuch, den Frieden zu wahren – Klingensänger Halbar soll vermitteln. Gemeinsam mit einer spitzohrigen Botschafterin der Tha und einem alten Bekannten macht er sich auf den Weg in den hohen Norden …
Meine Meinung zum Cover:
Das Cover von Band 1 ist ein richtiger Hingucker. Ich war sofort Feuer und Flamme für die Lebendigkeit der gewählten Motive. Nach dem Lesen weiß ich, wer darauf zu sehen ist und finde die Darstellung gelungen. Die Düsternis passt zudem zur Gefahr, die über allen Beteiligten schwebt.
Meine Meinung zum Inhalt:
Ursprünglich hatte ich geplant, nur kurz in dieses Buch hineinzulesen und dann bei einem anderen Buch weiterzulesen. Doch ich konnte nicht, weil mich das Buch gefangen hielt. Ehe ich es mich versah, hatte ich schon knapp 100 Seiten geschafft. Durch die absolut fesselnde Erzählweise und dem hochrangig interessanten Plot, musste ich wissen wie es weitergeht.
Mit der Ausarbeitung seiner Fantasy-Welt hat mich Ivan Ertlov überrascht und zugleich begeistert. Schon zu Beginn gefielen mir die Details, die ich mehr und mehr erfuhr. Seine Beschreibungen der Orte, der Gegenstände, der Geschehnisse und der Hintergründe sind äußerst bildhaft. Er erfand eigene Völker, die nach dem Fall entstanden (z.B. die mutanderverseuchten Kreaturen). Werwesen und vieles mehr offenbarten sich. Irgendwann in Hamb hatte ich ein Aha-Erlebnis. Ich weiß nicht mehr genau an welchem Punkt, doch plötzlich begriff ich, warum die Reihe zur postapokalyptischen Fantasy gehört. Schon geschehene Ereignisse liefen mit einer neuen Sicht erneut vor meinem inneren Auge ab. Die Begriffe und Namen, die zuerst erfunden wirkten, bekamen eine neue Bedeutung. Das Ganze erhöhte meine Begeisterung um ein Vielfaches. Ich sah die Dinge nun anders und doch gleich. Die Idee dazu muss man erst mal haben. Ivan Ertlov hat das wunderbar umgesetzt. Im Folgenden machte es mir riesigen Spaß, weitere Orte und Gegenstände zu entdecken und zu benennen.
Halbar gehört wohl zu meinen liebsten Protagonisten. Trotz seines Blutfluches und seiner Abstammung befindet sich sein Herz am richtigen Fleck. Seine Kämpfe zeugen von grandiosem Können. Er ist wahrlich ein Klingensänger. Doch auch sein Verstand ist messerscharf und er besitzt sehr viel Wissen. Von Yorrick wusste ich lange Zeit nicht, was ich von ihm halten soll. Ich hatte irgendwie den Eindruck, dass er etwas verbirgt. Nach meinem „Aha-Erlebnis“ sah ich ihn plötzlich mit anderen Augen. Kyara ist eine Tha und ganz anders als ich erwartet hatte. Mit ihrer Eigenart muss man wohl erst klarkommen, dennoch ist sie sympathisch. Im Verlauf tauchen viele weitere Figuren auf. Sogar ein Drache ist zu finden, doch ist er keine „typischer“. Die Wasserhexe gehört zu jenen, die sich ebenso ganz anders zeigen, als ich als Leserin erwartet hatte. Doch allesamt haben ihre Persönlichkeit mit einer Vergangenheit. Einer der neuen Begleiter ist mir besonders ans Herz gewachsen.
Die Suche nach der Wahrheit brachte viele coole Elemente mit sich, wie z.B. Informationen über Hayadag. Gegen Ende bekam die Geschichte einen kleinen Science-Fiction Touch. Die Wendung hat mich überrascht, doch passte sie sehr gut ins Geschehen, weil sie kurioserweise so realistisch wirkte. Kurz zuvor hatte ich schreckliche Angst um die Protagonisten, besonders um einen ganz Bestimmten. Mitfiebern? Ist sowas von garantiert. Schlussendlich endet dieses Buch nicht wie man zuerst denkt. Mir selbst hat das richtig gut gefallen. Ich freue mich schon jetzt auf den nächsten Band.
Mein Fazit:
Der Autor hat mich mit seinem ersten richtigen Fantasy-Roman komplett begeistert. Die postapokalyptische Fantasy-Welt ist hervorragend ausgearbeitet und birgt Überraschungen mit beeindruckenden Erkenntnissen. Ich bekam in eindrücklichen Szenen viel Hintergrundwissen zu lesen, das gekonnt mit dem Geschehen verwoben war. Als Leserin kam ich voll auf meinen Kosten, weil ich alles darin fand, was ich an Fantasy so sehr liebe: ein aufregender Plot, starke und eindrucksvollbeschriebene Wendungen, Persönlichkeiten mit Tiefe, eine aussagekräftige Welt und vieles mehr. Um meine Begeisterung mit den richtigen Worten zu krönen: Ich küre dieses Buch zu meinem ersten Jahreshighlight von 2021.
Ich vergebe 5 von 5 möglichen Sternen!
Das Buch wurde mir als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst!
Rezensionen zu weiteren Bänden:
Prolog-Novelle: Halbar von Malan – Die letzte Prüfung
Band 1: Hier
Band 2: Raue See & Reiche Beute – Der Ruf des Wendigo
Band 3: Elfenbein & Sternenkinder – Im dunklen Herz von Araf
Band 4: Falsche Schwestern & Feiste Schranzen – Krieg um den Goldenen Thron
