
„Der Leuchtturm am Kap Mar“ ist eine locker geschriebene Novelle mit Horrorelementen. Gefürchtet habe ich mich nicht, dennoch war sie sehr spannend zu lesen. Warum das so war erfahrt ihr spoilerfrei unten im Text.
Fakten zum Buch:
Titel: Der Leuchtturm am Kap Mar
Autor: Dimitrios Zafiris
Verlag: Self-Publishing
Erscheinungsdatum: 10. Juni 2018
Seitenanzahl: 89 Seiten
ISBN: 978-3981932935
Inhaltsangabe laut Amazon:
(Quelle: amazon.de, Datum: 23. August 2020)
Als Friedrich tot im Leuchtturm am schottischen Kap Mar aufgefunden wird, fällt die Stadt Inkswick schnell ihr Urteil: Suizid. Doch Aleen spürt, dass ihr Gatte den Tod nicht selbst gewählt hat. Mit dem von Friedrich gezeichneten Portrait des mutmaßlichen Mörders beginnt Aleens Suche nach der Wahrheit. Eine Suche, bei der die wenigsten zu helfen bereit sind. Während die Stadt schweigt, rufen Wind und Meer nach Aleen, flüstern ihr Geheimnisse zu und treiben sie Schritt für Schritt an den Rand des Wahnsinns. Friedrich war nicht der Erste, der im Leuchtturm starb, und vielleicht auch nicht der Letzte. Aleen wird erfahren müssen, dass die See nicht nur Schiffbrüchige an die Felsen des Leuchtturmes spült.
Eine Horror-Novelle im Stile der Klassiker.
Meine Meinung zum Cover:
Das Cover ist komplett auf den Inhalt der Novelle abgestimmt. Es zeigt den Leuchtturm mit einer gruseligen Umgebung samt mysteriösem Gesicht. Die Farbkombination aus Graustufen und dem Rot ergibt eine passende Atmosphäre.
Meine Meinung zum Inhalt:
Der Beginn der Novelle war für mich ein wenig ungewöhnlich, weil sie mit Briefen begann. Nach kurzer Zeit wechselte die Erzählform in einen Fließtext. Der Schreibstil des Autors ist locker und direkt. Ich kam beim Lesen sehr schnell durch die Seiten.
Die Geschichte selbst enthält das, was der Klappentext verspricht. Friedrich stirbt unter mysteriösen Umständen und seine Frau Aleen begibt sich auf die Suche nach Antworten. Das Geschehen war für mich sehr klischeebehaftet – besonders das Städtchen und seine Bewohner. Dennoch entstand eine gute Stimmung. Laut Klappentext soll dies eine Horror-Novelle sein. Ich selbst empfand zu keiner Zeit Angst oder ein Schauergefühl. Aleens Erlebnisse enthielten für ich Paranormales und Mysteriöses. Es wurde gefährlich und die Grenzen zwischen Realität und Wahnsinn verschwammen, dennoch war da eine Barriere. Ich konnte mich einfach nicht in Aleen hineinversetzen und sah das Ganze eher wie ein stummer Beobachter. Es fehlte mir mehr Tiefe zu ihrer Persönlichkeit.
Ein Teil der Geschichte spielt mit der menschlichen Psyche und der Wahrnehmung äußerer Einflüsse. Dem Autor ist das gut gelungen. Gelesen habe ich die Novelle in einer Stunde. Sie war durchwegs spannend und ich wollte wissen, wie das Ganze ausgeht. Meine Neugierde zwang mich dazu, sie in einem Rutsch zu lesen. Am liebsten hätte ich noch mehr erfahren, doch leider war das Lesen schnell vorbei. In den letzten Kapiteln kam nochmal richtig viel Spannung auf. Ein paar Antworten wurden geliefert, so manches wurde angedeutet. Das Ende ist düster und grauenhaft und nichts für schwache Nerven.
Mein Fazit:
Mein erstes Werk von Autor Dimitrios Zafiris ließ sich flüssig und schnell lesen. Die Horrorelemente waren für mich zu schwach, denn ich habe mich zu keiner Zeit gefürchtet, schaurig gefühlt oder gegruselt. Vielmehr war es für mich eine paranormale Novelle mit extrem düsterem und heftigem Ausgang. Trotzdem konnte ich die Geschichte mit viel Spannung lesen und fand den Stil des Autors sehr gut. Auf der Ebene der menschlichen Psyche war das Geschehen gut beschrieben und ist für mich der beste Teil der Geschichte. Zart besaitete Menschen sollten dieses Buch dennoch nicht lesen!
Ich vergebe 4 von 5 möglichen Sternen!
Das Buch wurde mir als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst!