
Totenstille ist ein guter Thriller, bei dem die psychologische Komponente eine große Rolle spielt. Wie ich das Hörbuch fand, erfahrt ihr spoilerfrei unten im Text.
Fakten zum Hörbuch:
Titel: Totenstille
Autorin: Daniela Arnold
Sprecher: Bernd Egger
Verlag: Hörbuchmanufaktur Berlin
Erscheinungsdatum: 13. Mai 2020
Version: Ungekürzte Ausgabe
Laufzeit: 7 Stunden und 6 Minuten
Inhaltsangabe laut Amazon:
(Quelle: amazon.de, Datum: 14. Mai 2020)
Was, wenn du niemandem mehr trauen kannst? Auch nicht dir selbst? Eine unheimliche Mordserie erschüttert Augsburg und versetzt die Bevölkerung in Angst und Schrecken. Die Opfer des brutalen Killers sind Frauen, welche allesamt über Monate hinweg gefangen gehalten und gefoltert wurden. Als wieder eine junge Frau entführt wird, beginnt für Larissa Bartels von der Kripo Augsburg ein erbitterter Wettlauf gegen die Zeit. Parallel dazu bricht für die junge Notärztin Andrea die Welt zusammen: Was tun, wenn der Ehemann, die eigene Tochter und sogar Freunde behaupten, man sei nicht real? Als schließlich erneut eine Leiche gefunden wird und alle Spuren zu Andrea führen, ist sie gezwungen zu kämpfen. Um ihre Familie, ihr Leben und ihre Identität.
Meine Meinung zur Geschichte:
Bis zu diesem Buch kannte ich noch kein Werk der Autorin und war deshalb besonders neugierig. Der Beginn ist sehr spannend und flüssig geschrieben. Es entstand ein Gefühl des Mitfieberns und eine Angst um die Protagonistin. Dazu trug der flüssige Schreibstil der Autorin bei.
Die Ermittlungen um die Morde starteten aufregend und ich lernte die Ermittlerin Larissa Bartels kennen. Ihre Persönlichkeit kam nur langsam hervor, so war es schwer, eine Verbindung zu ihr herzustellen. Larissa verfällt oft in Selbstzweifel und grübelt ständig über alles Mögliche nach. Ich habe mich wirklich gefragt, wie sie mit diesem Verhalten zuvor eine leitende Stelle innehaben konnte. Seltsam fand ich auch, dass niemand ihr bei den Spuren und Deutungen glaubte. Für Larissa hat nur ihr Bauchgefühl Bedeutung, sie lässt kaum andere Meinungen zu. Die übrigen Protagonisten blieben, abgesehen von Andrea, sehr flach.
Um Andrea dreht sich alles im zweiten, parallelen Handlungsstrang. Die psychologische Komponente fand ich hierbei richtig gut dargestellt. Schade fand ich, dass mir nach dem Prolog klar war, wer Opfer und Täter sind. So war die ganze Geschichte für mich vorhersehbar und ich warte eigentlich nur noch darauf, wie die Ermittlerin den Fall lösen wird. Als dies dann durch einen Gedankengang näherkam und man dem Täter auf die Pelle rücken wollte, nahm die Geschichte eine Wendung, die mich ein bisschen enttäuschte. Das Ganze wurde mir zu einfach und schnell abgehandelt. Ich hatte mir mehr gewünscht, zumal die Ermittlungen für Larissa wirklich schwer waren und sie ziemlich daran zu knabbern hatte. Wenigstens schließt der Epilog das Buch mit einem runden Ende ab, dass mich sogar lächeln ließ.
Meine Meinung zum Sprecher:
Ich habe Bernd Egger zum ersten Mal bei einem Hörbuch hören können und war sehr begeistert. Er las den Text flüssig und gekonnt. Cool fand ich, dass er den bayrischen Akzent mancher Protagonisten lebensecht imitierte und die Geschichte damit authentisch zum Handlungsort werden ließ. Seine Stimme hat einen angenehmen Klang, dem ich gerne zu hörte.
Mein Fazit:
Mein erstes Werk von Daniela Arnold führte mich durch Ermittlungen zu bestialischen Morden. Dabei spielte eine psychologische Erkrankung eines Opfers eine große Rolle. Die beiden Handlungsstränge waren gut zu verfolgen. Mit der Hauptermittlerin Larissa Bartels konnte ich nicht wirklich eine Verbindung aufbauen, trotzdem fand ich ihre Ermittlungen gut. Mir war von Anfang an bewusst, wer Täter und Opfer sind. Das machte die Geschichte leider vorhersehbar. Trotzdem wurde ich gut unterhalten. Der Sprecher hat das Buch flüssig und mit angenehmem Klang gelesen. Ich mochte es besonders, wenn er den bayrischen Akzent imitierte.
Ich vergebe 3 von 5 möglichen Sternen!
Das Hörbuch wurde mir als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst!