Adventskalender Eisermann Verlag 2019 – Türchen 9 – Ein neues Debüt für die Bücherwelt

© Eisermann Verlag

Herzlich Willkommen zum Eisermann Adventskalender 2019. Ich habe heute eine ganz besondere Ehre und darf euch einen neuen Autor, sowie sein Debüt vorstellen. Warum ist es eine Ehre für mich? Weil es noch nicht öffentlich bekanntgegeben wurde und ich die Erste bin, die es nun verkünden darf.

Anfang Februar wird das erste Buch (Debüt) von Kai Herrdum mit dem Titel „Feuer & Schatten“ erscheinen. Das Buch ist der erste Band der „Andral Chroniken“, geplant sind drei Bände.

Das Cover von Band 1 © Eisermann Verlag

Die Geschichte spielt in einer High Fantasy Welt und dreht sich um den jungen Mann Zen. Ich durfte durch eine Leseprobe bereits in die Geschichte schnuppern und bin überzeugt, dass sie richtig gut werden wird. Ich muss gestehen, dass ich schon nach wenigen Zeilen gefesselt war. In Kai’s Schreibstil liegt eine ungeahnte Intensität, die mich aufmerksam weiterlesen ließ. Er schreibt bildhaft und doch direkt, was meiner Meinung nach eine richtig gute Mischung ist. Ich bekam Kampfszenen zu lesen, die wie ein Film in meinem Kopf abliefen, weil sie so lebendig waren. Nach dem Ende der Leseprobe hätte ich am liebsten mit dem Lesen des Buches losgelegt.

Um euch einen guten ersten Eindruck zu verschaffen habe ich Kai ein paar Fragen gestellt. Ihr erfahrt einiges über ihn, sein Schreiben und natürlich über seinen Debütroman.

Hallo Kai, warum hast du begonnen ein Buch zu schreiben?

Der Autor © Kai Herrdum

Hi Viktoria, erst einmal vielen Dank für die Einladung zu diesem Interview. Ich freue mich sehr, dass mein Debüt einen guten ersten Eindruck bei dir hinterlassen hat.
Ich würde dir auf deine erste Frage gerne mit einer ausgefallenen Geschichte antworten, aber das gibt die Wahrheit leider nicht her. Tatsächlich sind meine Beweggründe recht simpel. Ich liebe die starken Gefühle, die gute Bücher bei mir auslösen. Für mich gibt es kaum etwas Vergleichbares. Daraus hat sich irgendwann der Wunsch entwickelt, auch die andere Seite der Medaille zu erleben – nicht nur Emotionen zu empfinden, sondern sie bei anderen hervorzurufen. Mich treibt die Vorstellung an, dass andere Menschen irgendwann durch meine Worte vor Spannung zittern, vor Rührung weinen oder vor Freude lachen.

Das sind wirklich besondere Beweggründe, ich bin schon gespannt, ob ich die Geschichte so erleben werden, wie du es dir vorgestellt hast.

Wann hast du dich dazu entschieden, das Buch auch zu veröffentlichen?

Noch bevor ich das erste Wort geschrieben hatte. Es war für mich nie eine Option, ein fertiges Manuskript in der ominösen Schublade verschwinden zu lassen. Vor allem nicht bei der Zeit und Energie, die in ein solches Projekt fließen. Ich kann selbstverständlich nicht für andere Autoren sprechen, aber für mich hat die Entscheidung keinen Mut erfordert. Stattdessen ging es für mich darum, die eigene Leistung anzuerkennen und darauf stolz sein zu dürfen. Auch war es von Anfang an mein Ziel, dass möglichst viele Menschen an meinem Buch Freude haben. Und dafür ist eine Veröffentlichung nun einmal unerlässlich. 

Welche Szene war die erste Szene, die du geschrieben hast?

© Kai Herrdum

Das weiß ich nicht mehr. Ich weiß nur, dass sie grauenvoll zu lesen war. Ebenso wie die Zweite und Dritte. Es lag daran, dass meine Erwartungen in einem ausgesprochen ungesunden Verhältnis zu meinen Fähigkeiten standen. Es würde ganz sicher den Rahmen dieses Interviews sprengen, die Chronologie meiner Schreibanfänge detailliert auszuführen. Die verkürzte Fassung sieht so aus, dass ich eine ganze Reihe von Kapiteln geschrieben habe, von denen es (Gott sei Dank!) kein einziges ins Buch geschafft hat. Ich verdanke es wohl vor alle, meinem Ehrgeiz, dass sich das mit der Zeit änderte.

In besonders guter Erinnerung ist mir das Kapitel zur Einführung „des Überlebenden“ geblieben, bei dem ich erstmals das Gefühl hatte, eine Art eigenen Stil zu erahnen. Es bildete die Grundlage zur Überarbeitung einer Handvoll voriger Kapitel und legte den Grundstein für einen meiner schriftstellerischen Leitsätze: Ein Kapitel ist erst dann gut genug, wenn es mir selbst beim Lesen Spaß macht.

Ich finde es beeindruckend, dass du so offen über deine Schreibanfänge sprichst. Es zeigt auch, wie sehr du dein Schreiben mit der Zeit weiterentwickelt hast.

Wie bist du beim Schreiben vorgegangen? Hast du vorher geplottet oder hast du einfach mit dem Schreiben begonnen?

© Kai Herrdum

Ich habe den ersten Band vollständig geplottet, geplant und Kapitel für Kapitel stichwortartig festgehalten. Nur um nach den ersten gelungenen Szenen festzustellen, dass ich meinem Gerüst bereits entwachsen war. Meine besten Einfälle entstanden aus spontanen Ideen, die mir während des Schreibens kamen. Meine besten Kapitel waren jene, die sich nicht um die einengenden Strukturen kümmerten. Ich ließ nicht zu, dass mich mein Gerüst in meiner Kreativität einschränkte und riss es Stück für Stück ein. Ich brauchte lange, bis ich einen geeigneten Mittelweg fand. Seit etwa der Hälfte des ersten Bands plane ich nur noch die bedeutendsten Eckpunkte der Geschichte und folge ansonsten meinem Gespür. Ich kann nur hoffen, dass es mich nicht irgendwann im Stich lässt.

Kamen die Ideen für deine Geschichten von selbst oder gab es ein ausschlaggebendes Ereignis?

© Kai Herrdum

Nein, so etwas wie ein ausschlaggebendes Ereignis gab es nicht. Ich verbringe einfach seit Jahren viel Zeit damit, mir Charaktere, Plot und Welt auszudenken und weiterzuentwickeln. Gefühlt hänge ich mit etwa 10% meiner Gedanken permanent in der Geschichte fest – egal ob ich gerade daran arbeite oder mit etwas ganz anderem beschäftigt bin. Das ist auf der einen Seite hilfreich, weil schon manch ein spontaner Einfall zu tollen Formulierungen und Wendungen geführt hat. Auf der anderen Seite ist es manchmal regelrecht nervig, weil ich nie ganz abschalten kann. Vor allem wenn mein Gehirn vor dem Einschlafen in den Leerlauf schaltet, taucht es wie von selbst in die Geschichte ein. Es kommt nicht selten vor, dass ich ein Dutzend Notizen in mein Handy tippe, ehe die Müdigkeit dem Ganzen ein Ende setzt.

Das klingt nach langen Abenden und wenig Schlaf 😉

Du bist Musiker. Ist die Liebe zu deinem Hobby in deine Geschichte eingeflossen?

Das mag zwar naheliegen, könnte aber tatsächlich nicht weiter von der Realität entfernt sein. Musik spielt in meiner Geschichte praktisch gar keine Rolle. Vielleicht hängt es damit zusammen, dass man einen Takt oder eine Melodie schwer in Worten ausdrücken kann. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass sich ein Drumset oder eine E-Gitarre schlecht in meine Welt integrieren lassen.

Mir ist bewusst, dass andere Fantasy-Autoren mitunter viel Zeit und Mühe in Lieder, Gedichte oder vergleichbare Texte investieren. Ich verstehe die Intention dahinter und bin davon überzeugt, dass es vielen Lesern gefällt. In dieser Hinsicht bin ich jedoch ein richtiger Banause und überspringe seit jeher solche Stellen, wenn sie mir beim Lesen begegnen. Woher diese Abneigung kommt, weiß ich nicht. In meinen Büchern wird man nach dergleichen jedoch vergeblich suchen.

Mir geht es da wie dir. Ich überspringe Lieder und Gedichte grundsätzlich auch. Die einzige Ausnahme ist, wenn es ein wichtiges Element in der Geschichte ist. Nun weiß ich, dass mir das bei deinem Buch nicht passieren wird 😉

Hast du Elemente aus deinem Leben oder deiner eigenen Persönlichkeit in die Geschichte eingebaut? Oder ähnelt dir ein Charakter?

© Kai Herrdum

Ich glaube schon, dass meine Geschichte in vielerlei Hinsicht von meiner Persönlichkeit beeinflusst wird. So ist z.B. der Humor untrennbar mit dem meinen verknüpft. Tatsächlich bin ich mir unsicher, ob man überhaupt ein Buch schreiben kann, ohne seine eigene Persönlichkeit einfließen zu lassen. Ist vielleicht eher eine Frage für erfahrenere Schriftsteller oder Philosophen.

Und nein, es gibt keinen Charakter, der meiner Persönlichkeit bewusst nachempfunden ist. Besonders ähneln in Aussehen und Verhalten tut mir auch niemand. Vielleicht noch am ehesten Seido, bei dem mir jedoch auf Anhieb mehrere Eigenschaften einfallen, dir mir völlig fremd sind. Natürlich bleibt es nicht aus, dass ich auch bei anderen Charakteren manchmal Eigenschaften von mir selbst wiedererkenne. Schließlich ist die Anzahl unterschiedlicher Wesenszüge endlich und gelegentliche Überschneidungen damit vorprogrammiert.

Als könnte man sagen, dass du Teile und kleinere Elemente in die Geschichte eingebaut hast. Auch ein schöner Gedanke 🙂

Bevorzugst du einen deiner Protagonisten oder magst du alle gleich gern?

© Kai Herrdum

Das ist aber eine gemeine Frage (: Genauso gut könntest du Eltern danach fragen, welches ihrer vier Kinder sie am liebsten haben. Zwar bin ich noch kein Vater, aber es dürfte sich wohl ein bisschen ähnlich anfühlen. Und genau wie ein Vater es wohl tun würde, werde auch ich sagen, dass ich natürlich alle gleich gern habe. Und natürlich ist das gelogen.
Dafür ist es wahr, dass meine Testleser ganz unterschiedliche und sogar wechselnde Lieblingscharaktere haben. Ich hoffe sehr, dass diese Tendenz sich auch im späteren Gesamtbild abzeichnet. Immerhin lag ein Fokus meiner Arbeit darauf, ausnahmslos spannende und interessante Charaktere zu entwickeln. Denn nur so können Leser intensiv mit ihren Schicksalen mitfiebern und an jedem der vier Handlungsstränge Freude haben.

Gibt es etwas, das du den Lesern noch sagen möchtest?

Alle die jetzt neugierig geworden sind, sollten ab Mitte Januar die Augen auf Facebook offenhalten. Dann werden mein Autorenprofil und kurz darauf auch meine Website online gehen. Aller Voraussicht nach wird es zur Veröffentlichung auch eine Leserunde bei Lovelybooks geben. Falls es jetzt bereits Fragen oder Anmerkungen gibt, könnt ihr mich bereits über kontakt@kaiherrdum.de kontaktieren. Ich freue mich auf euch!

Liebe Kai, ich danke dir für dieses spannende und aufschlussreiche Interview. Ich fiebere dem Erscheinen deines Buches nun entgegen und hoffe, dass die Leser genauso neugierig und begeistert sein werden, wie ich es bin.

Hier der offizielle Klappentext von Band 1:

Zen will in die Fußstapfen seiner Mutter treten und an der Feuergilde zum Magier ausgebildet werden. Gerade als sein Ziel in greifbare Nähe rückt, deckt er eine Verschwörung gegen sein geliebtes Zuhause auf und wird zum Gejagten. Plötzlich kämpft er nicht nur gegen seinen Gildenleiter und dessen finstere Verbündete – auch das überwunden geglaubte Ungeheuer in seinem Inneren gewinnt wieder an Kraft und droht selbst die Boshaftigkeit seiner Feinde in den Schatten zu stellen.

Während Zen immer tiefer in den Sog von Macht und Verrat gerät, ahnt er nicht, dass er mehr in den Händen hält als die Leben seiner Freunde. Denn ein Schrecken vergangener Tage regt sich auf der Toteninsel und schon bald steht das Schicksal ganz Andrals auf dem Spiel.

© Eisermann Verlag 2019
Links: Die Stadt Ulerion, Rechts: Karte vom Kontinent Andral © Kai Herrdum

2 Gedanken zu “Adventskalender Eisermann Verlag 2019 – Türchen 9 – Ein neues Debüt für die Bücherwelt

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