Rezension zu Mundus Perditus – Die vergessene Welt von Carmen Gerstenberger

Mundus Perditus Band 1 Die vergessene Welt von Carmen Gerstenberger

© Eisermann Verlag

Wenn der Wächter endlich aufhörte, ein erschrockenes Gesicht zu machen und seinen ansehnlichen Hintern zu ihr bewegen würde, könnten sie dem Miststück in den Arsch treten und Jares endlich befreien. – Zitat aus dem Buch, Kapitel 21, Pos. 3018

Fakten zum Buch:
Titel: Mundus Perditus – Die vergessene Welt
Autor/in Carmen Gerstenberger
Verlag: Eisermann Verlag
Erscheinungsdatum: 24. August 2018
Seitenanzahl: 350 Seiten
ISBN: 978-3-96173-008-7

Inhaltsangabe laut Verlag:
Nicht jedes Märchen sollte wahr werden …

In der Innenstadt von New Rise City taucht aus dem Nichts ein mysteriöser Wald auf, der alles Leben vernichtet. Die Polizistin Vernita wagt sich am Einsatzort entgegen der Vorschrift in das unheimliche Dickicht, denn etwas darin scheint sie anzulocken. Plötzlich steht sie einem Mädchen mit rotem Umhang gegenüber, das sich als Rotkäppchen ausgibt. Bevor Vernita verstehen kann, was vor sich geht, wird sie angegriffen und erwacht erst drei Tage später wieder im Krankenhaus.
New Rise City hat sich in der Zwischenzeit in einen leibhaftigen Albtraum verwandelt. Menschen sterben auf grausame und brutale Weise, unerklärliche Vorkommnisse häufen sich, die alle in Verbindung mit Märchenfiguren stehen. In diesem Chaos trifft sie auf Ruiz, einen Wächter aus der vergessenen Welt, und erfährt schließlich Unglaubliches – Dämonen existieren wirklich und Vernita ist die Einzige, die sie aufhalten kann. (Quelle: amazon.de)

Meine Meinung zum Cover:

Ich wurde auf dieses Buch durch das Cover aufmerksam, welches ich durch das Durchscrollen meiner Timeline auf Facebook sah. Es zog meinen Blick auf sich. Die kräftigen Farben passen zu den perfekt in Szene gesetzten Motiven. Die gelbe Schrift sticht ebenfalls hervor. Zusammen ergibt das alles ein tolles Gesamtbild.

Meine Zusammenfassung des Inhaltes:

Vernita ist eine junge und aufstrebende Polizistin. Gemeinsam mit ihrem Partner gehört sie zu den Besten. Doch dann geschehen merkwürdige Dinge: Ein Wald taucht aus dem Nichts auf und verschluckt ein ganzes Stadtviertel. Die Bewohner sind spurlos verschwunden und der Wald kaum durchdringbar. Nach einem Versuch ins Innere vorzustoßen, wird sie angegriffen und erwacht im Krankenhaus. Während sie bewusstlos war brach das Grauen über New Rise City herein. Grausame Morde geschehen und die Menschen fliehen in großer Angst. Überlebende der Angriffe sprechen von einem Mädchen im roten Umhang. Können Märchen ein Teil dieses Waldes sein? Wenig später trifft Vernita auf den Wächter Ruiz. Er klärt sie über ihr wahres Erbe auf und behauptet nur sie kann die Stadt retten. Vernita hält ihn für verrückt, doch dann wird sie brutal mit der Wahrheit konfrontiert.

Meine Meinung zum Inhalt:

Der Klappentext machte mich auf den Inhalt dieses Buches neugierig. Eine Märchenadaption mit Dämonen und einer tödlichen Gefahr? Ich war sofort begeistert von dieser Idee und stürzte mich in die Geschichte. Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und mitreißend. Gekonnt führte sie mich immer tiefer in die Geschichte hinein und ließ mich nicht mehr entkommen.

Die Geschichte beginnt noch relativ ruhig und zwar mit einem Kapitel über die Hüter und dem Auslöser des Grauens, danach lernte ich Vernita kennen. Die Geschichte nimmt ab diesen Zeitpunkt einen schnellen Verlauf und fesselte meine gesamte Aufmerksamkeit. Wenn ich nicht lesen konnte, verfolgte mich die Geschichte in Gedanken, weil ich überlegte welche Gegner Vernita noch besiegen muss, um die Stadt zu retten. Ich bangte mit ihr um ihren Partner und fieberte den nächsten Ereignissen entgegen.

Ich muss allerdings zugeben, dass ich mir anfangs nicht sicher war, ob ich Vernita mag. Sie wirkte ein wenig hochnäsig und überheblich, doch der Schein trog. Je mehr die Geschichte voranschritt, umso besser lernte ich sie kennen. Dabei merkte ich, dass dies eher ein Schutzmechanismus war. Trotz allem ist sie extrem selbstsicher (ab und an auch sehr impulsiv), ihre Gedanken haben des Öfteren einen Humor, der mich schmunzeln ließ. Ihre Kräfte/die Magie kann sie sehr schnell kontrollieren, obwohl alles neu ist. Der Grund dafür wird in der Geschichte genannt. Diesen Aspekt fand ich total interessant und hätte gern mehr über die Hintergründe dazu erfahren. Den inneren Kampf von Vernita hat die Autorin sehr eindrucksvoll beschrieben. Zusätzlich dazu haben mich Vernitas Kräfte und die Art wie diese sich äußern extrem fasziniert. Ich bewunderte am Ende Vernitas Wille, weiterzumachen und nicht aufzugeben!

Den Wächter Ruiz schloss ich hingegen sofort ins Herz. Seine Art hat etwas Einnehmendes an sich. Seine „altertümliche“ Sprechweise war geheimnisvoll, aber auch süß. Ein kleines Highlight war Ruiz kleiner Begleiter, aufgrund einer Spoilergefahr kann ich nicht näher auf ihn eingehen. Der kleine Kerl lockerte so manche düstere Situation auf und ließ mich manchmal lächeln bzw. laut auflachen. Ich hatte bereits Vermutungen über ihn, allerdings wurden diese später übertroffen. Das Einzige, was mir nicht ein wenig zu abrupt aufkamen, waren die Liebesgefühle. Irgendwie fehlte mir da etwas.

Das Kombinieren der Märchen mit den Dämonen, ist der Autorin wunderbar gelungen! Sie hat eine stimmige Geschichte mit viel Nervenkitzel geschaffen. Die Abschnitte mit dem Bösen sind nicht für schwache Nerven! Sie sind wirklich abgrundtiefböse und manchmal sehr ekelhaft. Die zweite Hälfte der Geschichte las ich beinahe in einem Rutsch durch, ich konnte das Lesen kaum unterbrechen, weil es so spannend war. Die Kämpfe waren gewaltig und fesselnd. Das Finale grandios und atemberaubend. Meine Augen klebten an den Zeilen. Am Ende passierte leider genau das, was ich vermutet hatte. Es machte mich traurig, obwohl es einen Hoffnungsfunken gibt. Schade, dass die Geschichte als Einzelband geplant ist.

Zum Schluss möchte ich noch sagen, dass mich die gezeichneten Bilder beeindruckt haben. Immer wieder gab es Zeichnungen von den Personen bzw. Dämonen/Wesen. Das Können ist hier groß! Es freut mich, endlich mal Bilder auch in einem Ebook zu sehen, nicht nur in der Printausgabe.

Mein Fazit:

Carmen Gerstenberger hat mit ihrer Geschichte eine neue Art von Märchenadaption geschrieben. Sie schuf daraus eine völlig neue Geschichte, die meine Aufmerksamkeit komplett fesselte. Ich fieberte vom Anfang bis zum Ende mit, da die Spannung enorm war. Das Böse in dieser Geschichte ist nichts für schwache Nerven. Es ist grausam, direkt und oft ekelhaft. Die Ereignisse passieren schnell aufeinander. Der Magieanteil wird immer höher und gewaltiger. Auch meine Faszination über Vernitas Kräfte wurde immer größer, ich hätte gerne mehr über die Hintergründe erfahren. Das Einbinden der Märchen ist der Autorin wunderbar gelungen. Ihre Art zu Schreiben hat mich vollkommen gefangen genommen und bescherte mich ein geniales Leseerlebnis. 

Ich vergebe 5 von 5 möglichen Sternen!
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Das Buch wurde mir als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst!

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